Hallo, liebe Lauffreunde
und Marathonbegeisterte,
bevor ich jedem einzeln
berichte, möchte ich Euch insgesamt kurz von meinem großartigen Erlebnis am
Wochenende berichten.
Wie die meisten von Euch
wissen, hatte ich mich bereits im letzten Jahr dazu entschlossen, am
Jungfrau-Marathon teilzunehmen. Das Training lief alles andere als geplant.
Fehlende Zeit und Motivation brachten nicht die erhofften Kilo- und
Höhenmeter. Irgendwann lief mir die Zeit davon und es war der 9.9.2006.
Am Vortag noch
Rückenschmerzen und Knieschmerzen und was man sonst noch alles so haben kann,
bin ich am Samstagmorgen aufgestanden und mir war irgendwie klar – das ist mein
Tag. Erstmal habe ich Rainer angepfiffen, weil er den Topf für meinen
Marathon-Frühstücks-Griesbrei für was anderes in
Gebrauch hatte, aber auch das haben wir hinbekommen. Dann war endlich 9 Uhr und
der Startschuss fiel. Geplant hatte ich, die erste Halbmarathonstrecke viel
langsamer als üblich anzugehen, um danach noch genug Kraft und Luft für die
1.800 Höhenmeter zu haben. Aber –dank
Griesbrei und der 2 Riesenteller Spaghetti Alio e
Oglio vom Vorabend lief es gleich wie geschmiert.
Bei jedem Kilometer stellte ich fest, dass ich eigentlich um 50 Sekunden vom Plan abwich. Aber mir ging es so gut,
dass ich nicht bremsen wollte. Das Wetter war perfekt – stahlblauer Himmel,
morgens frisch, später angenehm warm. Bei Kilometer 21 stand Rainer an der Strecke und lief ein Stück mit.
Ich bat ihn nur, mir die Daumen zu drücken, damit es weiterhin so gut läuft.
Genau das hat er dann wohl getan.
Es ging einen kleinen
Schlenker durch ein nettes Tal und dann kam KM 25
– eine Rechtskurve und alles fängt an zu gehen – es ging steil bergauf. Ich
dachte nur, was ist denn jetzt los – wenn ich jetzt schon gehe, komme ich nie
an. Also lief ich langsam weiter. Das hatte ich immerhin öfters an unserem
Hausberg trainiert. So vergingen die Kilometer wie im Fluge. Die Steigungen
wurden auch mal wieder mäßiger, dann wieder steiler. Und ich lief und lief und
schaute mir die beeindruckende Landschaft an. Die Gletscher hatte ich immer
wieder vor mir. Das Tal unter mir, war immer weiter weg. In den Ortschaften war
die Stimmung grandios. Die Verpflegung war besser als in einem
5-Sternerestaurant – 4 verschiedene Sorten Getränke, Powerriegel,
Powergel, Powerbananen, Powersuppe, ….für jeden was
dabei. Ich bediente mich an den Gels und trank sehr viel. Nach Kilometer
32
war mir klar – das packe ich. Es ging mir noch immer blendend.
Erwartungsvoll hielt ich
nach Kilometer 39 Ausschau. Da beginnt
es dann noch mal richtig. Diesen Weg kennt man von vielen Bildern. Wie auf einer
Perlenkette aufgezogen, geht man dann bis KM 40,5 über einen steilen, aber sehr schönen Wanderweg.
Die Chancen zu Überholen sind nicht sehr groß. Manchmal nutzte ich kleine
Wegverbreiterungen, um noch mal an jemanden vorbeizuhuschen. Dann kam KM
41 – kurz vorm höchsten Punkt. Rainer
jubelt mir entgegen – „Geli, was machst Du schon hier“. Ich war ganz high und
hätte vor Freude schreien können. Schnell über den höchsten Punkt drüber (hier
werden von Helfern die Hände gehalten, weil die Sturzgefahr sehr groß ist) ging
es nur noch bergab. Ich bin förmlich ins Ziel geflogen. Geplant hatte ich 5,30
Stunden und meine Uhr zeigte 4:34h. Es
hätte einfach nicht toller laufen können.
Es ist gar nicht so einfach,
die Eindrücke und Erlebnisse in einer Mail wiederzugeben. Das kann man nur
selbst miterleben. Genau deshalb kann ich Euch diesen Marathon nur empfehlen. Es
hätte nicht besser sein können.
Damit Ihr ein paar kleine
Eindrücke von der „Runners-Highen-Geli“ bekommt,
sende ich Euch noch ein paar Bilder zu.
Viele Grüsse und viel Spaß
beim Laufen von
Eurer Geli